Psychosomatik verstehen: Was steckt hinter körperlichen Symptomen ohne Befund?
Psychosomatik beschäftigt sich mit einem spannenden und oft unterschätzten Phänomen: der engen Verbindung zwischen unserer Psyche und unserem Körper. Körperliche Beschwerden können durch seelische Belastungen entstehen oder verstärkt werden – und umgekehrt beeinflusst unser körperliches Befinden auch unsere Psyche. Das bedeutet: Körper und Geist sind keine getrennten Welten, sondern bilden eine untrennbare Einheit.
Psychosomatik – die Sprache des Körpers verstehen
Wenn wir körperliche Symptome zeigen, die medizinisch nicht ausreichend erklärt werden können, sprechen Fachleute oft von psychosomatischen Beschwerden. Diese sind keine Einbildung, sondern echte körperliche Reaktionen, die durch Stress, innere Konflikte oder emotionale Überlastung ausgelöst werden. Beispiele sind chronische Kopfschmerzen, Verspannungen, Magen-Darm-Beschwerden oder auch Hautprobleme. Der Körper sendet uns Signale, um uns auf ungelöste seelische Themen aufmerksam zu machen.
Die Rolle der Psyche bei körperlichen Symptomen
Viele Menschen unterschätzen, wie sehr ungelöste emotionale Belastungen unseren Körper beeinflussen können. Stress, Angst, unterdrückte Gefühle oder dauerhafte Überforderung können sich im Körper manifestieren. Dabei werden oft unbewusst Verhaltensmuster und Denkweisen wirksam, die uns auf Dauer krank machen. Hier setzt die psychosomatische Medizin und Therapie an – sie erkennt und behandelt nicht nur die Symptome, sondern auch die dahinterliegenden psychischen Ursachen.
Psychosomatische Zeichen bei People-Pleasing Verhalten
In meiner Arbeit habe ich mich auf ein spezielles Phänomen konzentriert, das oft unterschätzt wird: die psychosomatischen Zeichen bei Menschen, die ein stark ausgeprägtes People-Pleasing-Verhalten zeigen. People Pleasing bezeichnet die Tendenz, es anderen immer recht machen zu wollen – oft auf Kosten der eigenen Bedürfnisse, Grenzen und Gesundheit.
Warum People-Pleasing körperlich krank machen kann
Menschen mit diesem Verhalten neigen dazu, ihre eigenen Wünsche und Gefühle zu verdrängen, um Konflikte zu vermeiden oder geliebt zu werden. Diese dauerhafte Selbstunterdrückung erzeugt inneren Stress und emotionale Anspannung. Weil sie „funktionieren“ und keine Schwäche zeigen wollen, bleiben diese Belastungen häufig unbemerkt – bis der Körper alarmiert.
Typische psychosomatische Symptome bei People-Pleasing
Chronische Verspannungen, besonders im Nacken- und Schulterbereich
Kopfschmerzen oder Migräne
Verdauungsprobleme, wie Reizdarmsyndrom oder Bauchschmerzen
Erschöpfung und Schlafstörungen
Hautreaktionen wie Ekzeme oder Juckreiz
Diese Symptome entstehen, weil der Körper über das vegetative Nervensystem auf die dauerhafte Anspannung reagiert. Gleichzeitig fehlt häufig der Raum für Selbstfürsorge und emotionale Entladung.
Der Weg zu mehr Balance und Gesundheit
Der erste Schritt ist, das eigene Verhalten bewusst wahrzunehmen und anzuerkennen, dass die eigenen Bedürfnisse genauso wichtig sind wie die der anderen. Psychosomatische Beschwerden sind Warnsignale, die uns helfen, innezuhalten und Veränderungen einzuleiten.
In meiner Arbeit unterstütze ich Menschen dabei, ihre Grenzen zu erkennen und zu kommunizieren, ihre emotionale Selbstwahrnehmung zu stärken und gesunde Strategien im Umgang mit Stress und Beziehungen zu entwickeln. So kann der Körper wieder zur Ruhe kommen, und körperliche Beschwerden können langfristig gelindert werden.
Selbstliebe ist kein Zustand – sondern tägliche Praxis
„Ich kann mich einfach nicht selbst lieben.“
Diesen Satz höre ich oft – vor allem am Anfang meiner Arbeit mit Menschen, die sich auf den Weg machen. Und ich verstehe, woher er kommt. Die Vorstellung, dass Selbstliebe etwas ist, das man hat oder eben nicht, sitzt tief.
Doch hier kommt die gute Nachricht:
Selbstliebe ist kein Zustand – sondern eine Entscheidung. Eine tägliche Praxis.
Was bedeutet Selbstliebe wirklich?
Selbstliebe ist kein Gefühl, das plötzlich über dich kommt. Es ist auch kein Zustand, den du irgendwann erreicht hast und dann nie mehr verlierst.
Selbstliebe ist Beziehung. Beziehung zu dir selbst.
Und wie jede Beziehung braucht sie Pflege, Aufmerksamkeit und Zeit.
Es geht nicht darum, dich jeden Tag über alles an dir zu freuen. Es geht darum, für dich da zu sein – egal wie du dich gerade fühlst.
Mit Mitgefühl, mit Neugier, mit kleinen, liebevollen Gesten.
Selbstliebe beginnt mit Selbstfürsorge
Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Selbstliebe ist Selbstfürsorge.
Das bedeutet nicht nur, dir mal ein Bad zu gönnen oder eine Massage zu buchen – es beginnt viel früher:
Spürst du deine Bedürfnisse?
Kannst du unterscheiden, was du brauchst – und was du glaubst, tun zu müssen?
Hörst du deinem Körper zu, wenn er dir etwas mitteilen will?
Diese Verbindung entsteht nicht über Nacht. Sie wächst, wenn du dich dir selbst immer wieder zuwendest.
Nicht nur, wenn du „funktionierst“ – sondern auch in Momenten der Überforderung, der Traurigkeit oder der Wut.
Kleine Rituale – große Wirkung
Du brauchst keine komplizierten Routinen, um mit deiner Selbstliebe-Praxis zu beginnen. Es sind oft die kleinen Dinge, die einen Unterschied machen:
- Ein gutes Körperöl, das du mit Achtsamkeit aufträgst.
Nicht, um „schön“ zu sein – sondern um dich zu spüren. - Ein ehrlicher Blick in den Spiegel, der nicht nur kritisiert, sondern liebevoll wahrnimmt.
- Ein Abend für dich – mit einem Buch, Tee, Kerzenlicht, Musik, Ruhe.
Diese Momente schaffen Verbindung. Sie geben dir Halt – und erinnern dich daran, dass du es wert bist, Zeit und Aufmerksamkeit zu bekommen. Von dir selbst.
Der Anfang mag ungewohnt sein – doch er lohnt sich
Gerade wenn du bisher viel für andere da warst, dich oft angepasst hast oder deine eigenen Bedürfnisse hintenangestellt hast, kann Selbstfürsorge sich am Anfang fremd anfühlen. Vielleicht sogar egoistisch.
Doch glaub mir: Es ist das Gegenteil.
Wenn du gut für dich sorgst, bist du auch klarer, kraftvoller und präsenter für andere.
Du hörst auf, dich selbst zu verlieren – und beginnst, dich wiederzufinden.
Du kannst heute anfangen
Du brauchst nicht perfekt zu sein, um dich selbst zu lieben.
Du musst nicht „erst noch“ etwas heilen, leisten oder ändern.
Du darfst jetzt anfangen – mit dem, was da ist.
Mit dir.
Mit kleinen Schritten.
Selbstliebe ist kein Ziel. Sie ist ein Weg. Und du bist herzlich eingeladen, ihn zu gehen.
Wenn du magst, begleite ich dich gerne auf diesem Weg.
In meinen Coachings geht es nicht darum, jemand Neues aus dir zu machen – sondern darum, dich selbst wieder zu entdecken und liebevoll in Beziehung mit dir zu treten.
Frage an dich:
Was wäre heute ein kleiner Akt der Liebe für dich selbst?